32,7 Prozent der unter drei jährigen Kinder wurden am Stichtag 1. März 2016 in Kindertageseinrichtungen oder in öffentlicher Kindertagespflege betreut, wie das Statistische Bundesamt bekannt gegeben hat. Zehn Jahre zuvor, im März 2006, lag die Betreuungsquote noch bei 13,6 Prozent.
Immer mehr Eltern von Kindern unter drei Jahren möchten einen Betreuungsplatz für ihre Kinder. Außerdem werden wieder mehr Kinder geboren. Zudem gilt es, die Kinder mit Fluchterfahrung so schnell wie möglich in die Kindertagesbetreuung zu integrieren. Deshalb sieht die Bundesregierung für die kommenden Jahre deutlich mehr Mittel für die Kindertagesbetreuung vor, wie das Bundesfamilienministerium am 28. September 2016 mitgeteilt hat. Geplant sei dazu ein viertes Investitionsprogramm, mit dem den Ländern mehr als 1,1 Milliarden Euro in den Jahren 2017 bis 2020 zum weiteren Ausbau des Platzangebots zur Verfügung gestellt werden sollen. Mit 550 Millionen Euro aus dem dritten Investitionsprogramm hat der Bund bereits den quantitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung unterstützt. Zudem erhalten die Länder die durch den Wegfall des Betreuungsgeldes frei werdenden Mittel von rund 2 Milliarden Euro bis 2018 für Zwecke der Kinderbetreuung, so das Bundesfamilienministerium.
Daneben sei aber auch die Weiterentwicklung der Qualität der Kindertagesbetreuung notwendig, wie Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig betont: "Für wirklich flächendeckend hohe Qualität der Betreuung brauchen wir weitere Anstrengungen. Wir brauchen in Politik und Gesellschaft ein stärkeres Bewusstsein dafür, dass mit frühkindlicher Bildung die entscheidenden Weichen für Chancen- und Bildungsgleichheit für alle Kinder gestellt werden. Eltern haben eine eindeutige Position dazu: Rund 88 Prozent halten eine Verbesserung der Qualität in der Kindertagesbetreuung für wichtig. Für die Politik ist das ein klarer Auftrag“ so Schwesig.
Ulrich Rademacher, Bundesvorsitzender des Verbandes deutscher Musikschulen, fordert: "Fülle statt Hülle! Qualität statt Verwahrung! Ganzheitlichkeit statt Kopflastigkeit! Kindertagesstätten müssen ganzheitliche Erfahrungen im frühen Kindesalter ermöglichen. Das Ziel von Chancen- und Bildungsgleichheit in der frühkindlichen Bildung haben sich auch die öffentlichen Musikschulen im Verband deutscher Musikschulen auf die Fahnen geschrieben. Die Qualität der Bildungsangebote ist dabei entscheidend für die Entwicklung und Integration der Kinder und damit auch für ihren späteren schulischen und beruflichen Erfolg. Mit ihren hochwertigen Bildungsangeboten bereits ab dem frühen Kindesalter ermöglichen die öffentlichen Musikschulen das Singen und Musizieren der Kinder in den Kitas, bei dem neben Empfindungs- und Ausdrucksfähigkeit, Motorik und Sozialverhalten ebenso Spracherwerb und Sprachentwicklung gefördert werden. Wir setzen uns daher dafür ein, dass alle Kinder den Zugang zu musikalischer Bildung bekommen und dies in Kindertageseinrichtungen staatlich gefördert wird."