Unter anderem geht es um CD-Player und Kinderschallplatten, das "Mellotron“, verschiedene Software-Instrumente und die Anfänge der globalen Plattenindustrie: Das Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena an der Weimarer Musikhochschule veranstaltet am Donnerstag, 1. und Freitag, 2. Oktober im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums Weimar die interdisziplinäre Tagung "Musikobjektgeschichten. Populäre Musik und materielle Kultur“.
Anhand verschiedener Beispiele werden sich bei der Tagung Kulturhistoriker*innen, Musik- und Medienwissenschaftler*innen sowie Volkskundler*innen und Ausstellungskurator*innen mit historischen, theoretischen, methodologischen sowie sammlungs- und ausstellungspraktischen Perspektiven auf die Musikobjektgeschichten der populären Kultur auseinandersetzen. In einer Podiumsdiskussion werden zudem Perspektiven der Musikforschung im digitalen Zeitalter thematisiert. Die Tagungsleitung hat Prof. Dr. Martin Pfleiderer, Professor für die Geschichte des Jazz und der populären Musik, inne.
Über die Jahrhunderte hinweg haben Musikinstrumente oder Noten als materielle Musikobjekte zur Stabilisierung und Tradierung spezifischer Musikkulturen beigetragen und immer wieder neue Möglichkeiten des Herstellens, Vermittelns und Erlebens von Musik eröffnet. Mit dem Aufkommen elektromechanischer und elektronischer Apparate der Musikproduktion, -speicherung und -wiedergabe wurden diese Möglichkeiten im Laufe des 20. Jahrhunderts noch einmal stark erweitert und transformiert. Produktion, Vermittlung und Rezeption von Musik waren nun nicht mehr an konzertante Aufführungssituationen gebunden.
Schallplatte und Musikkassette, Lautsprecher und Kopfhörer, Mischpulte und elektrisch verstärkte Musikinstrumente wie Synthesizer, E-Gitarren und Heimorgeln haben seither die Art und Weisen, wie Musik gehört und gemacht wird, grundlegend verändert. Zugleich sind diese Musikobjekte Teil übergreifender musik-, kultur- und technikgeschichtlicher Entwicklungen, über die sie etwas ‚erzählen‘ können.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Verbundprojektes "Musikobjekte der populären Kultur. Funktion und Bedeutung von Instrumententechnologie und Audiomedien im gesellschaftlichen Wandel“ statt, das von 2018 bis 2021 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung innerhalb des Programms "Sprache der Objekte“ gefördert wird.
Die Tagung ist öffentlich, allerdings coronabedingt mit einer begrenzten Teilnehmerzahl. Eine Voranmeldung unter christina.doerfling@hfm-weimar.de ist notwendig.
Nähere Informationen zum Tagungsprogramm: https://musikobjektgeschichten.hfm-weimar.de/