Beeindruckend ist die Liste der bisherigen Preisträger des Jazzpreises der Stadt Worms. Alle zwei Jahre vergibt die Stadt den Preis an junge deutsche Jazzmusiker mit professionellen Ambitionen für eine besondere Leistung als Solist, als Komponist, als Gruppe oder für ein Projekt. Im Rahmen einer Pressekonferenz gaben Oberbürgermeister Michael Kissel, Kulturkoordinator Volker Gallé und Volker Wengert vom Verein BlueNite den diesjährigen Preisträger bekannt. Es ist der Kontrabassist und Komponist Arne Huber.

Der aus Offenburg stammende Musiker erhält den mit 5000 Euro dotierten Preis für „sein facettenreiches Spiel, das von der Tradition kommend modern variiert und weiterentwickelt die Grundlage für einen eigenen charakteristischen Sound liefert“, begründete die Jury ihre Entscheidung.

Arne Huber habe in seiner rund 20-jährigen Karriere nicht nur als Sideman und Bandleader zahlreicher nationaler und internationaler Bands, sondern auch als Komponist einen markanten und eigenständigen Sound geschaffen. „Seine Fähigkeit, Stücke lyrisch subtil mit einer virtuosen Bescheidenheit zu kreieren und mit stimmigen Arrangements zu versehen, hat uns überzeugt“, heißt es weiter. Die Auswahl des Preisträgers erfolgt stets durch eine mehrköpfige Jury. Eine Eigenbewerbung von Künstlern ist nicht möglich. Die Jury setzte sich in diesem Jahr aus den sechs bisherigen Preisträgern zusammen: Anke Helfrich, Stefan Weber, Christof Thewes, Gary Fuhrmann, Stephanie Wagner und Stefan Karl Schmid.

Überreicht wird der Jazzpreis 2015 der Stadt Worms bei einem Konzert am Samstag, dem 10. Oktober, um 20 Uhr im oberen Foyer des WORMSER Kultur- und Tagungszentrums. Arne Huber wird an diesem Abend mit seinem Trio zu hören sein.

„In den Jahren 2003 bis 2013 wurde der Jazzpreis der Stadt Worms, dotiert mit einem Preisgeld von 5.000 Euro, sechsmal an herausragende Talente des deutschen Jazz vergeben. Ermöglicht wurde dies durch eine großzügige Spende des Wormser Jazzliebhabers Florian Gerster, die allerdings nach der Vergabe im Jahr 2013 aufgebraucht war“, blickte Oberbürgermeister Michael Kissel zurück auf die vergangenen Jahre.

Auf Bestreben von Kulturkoordinator Volker Gallé und der Jazzinitiative BlueNite e.V. sei es schließlich gelungen, Mitstreiter für eine Projektförderung zu finden, so dass auch 2015 ein Preisgeld von 5.000 Euro zur Verfügung gestellt werden konnte“, freute sich der Stadtchef über die finanzielle Unterstützung von BlueNite, der Vereinigten Kasino- und Musikgesellschaft e.V. und Dr. Martina Jost. Auch die Stadt Worms leistete einen Obolus.

„Ziel war es von Anfang an, den Jazzpreis der Stadt Worms aus der musikbegeisterten Bürgerschaft heraus zu finanzieren“, erklärte Kulturkoordinator Volker Gallé. Um den Fortbestand des Preises zu ermöglichen, appellieren die Stadt Worms und die Wormser Jazzinitiative BlueNite e.V. an die Spendenbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger.

Wer als Unterstützer einen Beitrag leisten und talentierte junge deutsche Jazzmusiker fördern möchte, wendet sich bitte an den städtischen Kulturkoordinator, Telefon (0 62 41) 8 53 - 10 51, E-Mail volker.galle@worms.de, oder BlueNite e.V, Telefon (0 62 47) 90 44 24, E-Mail info@bluenite.de.


Arne Huber

„Ich habe mich extrem gefreut, als ich hörte, dass ich mit dem Jazzpreis der Stadt Worms ausgezeichnet werden soll“, sagte Arne Huber. Für junge Musiker wie ihn seien solche Preise extrem wichtig. Vor allem, um Musikproduktionen und –projekte finanzieren zu können. So fließe das Preisgeld auch wieder in die Musik zurück“, verdeutlichte der Preisträger.

Arne Huber, 1977 in Offenburg/Deutschland geboren, studierte in Mannheim Jazzkontrabass und in Freiburg klassischen Kontrabass. Schon während seines Studiums entfaltete er eine rege Konzerttätigkeit und war seither mit verschiedenen Ensembles unter anderem bei so renommierten Festivals wie dem London Jazz-Festival, Elb Jazz-Festival, Schaffhauser Jazzfestival, Jazz Baltica und dem Winterjazzfestival Bern zu hören. Der Bassist und Komponist ist zudem bereits auf auf über 25 CDs vertreten, von denen zwei mit dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ ausgezeichnet wurden. Auf seinem aktuellen Album „Pearls“, 2014 mit dem Arne Huber Quartett aufgenommen und 2015 auf dem Label „Meta Records“ veröffentlicht, erforscht Arne Huber mit großem Können und musikalischer Sensibilität die Tiefen des modernen Jazz. Der Sound des Albums ist geprägt von einer entspannten Atmosphäre, fern von jeglicher Effekthascherei. Hier ist ein Komponist am Werk, der in sich selbst ruht und der bei seinen ausgefeilten Arrangements die Bedürfnisse der Komposition über alles andere stellt.

Auch im Rundfunk ist Huber vertreten, so wirkt er regelmäßig bei Produktionen für den SRF, WDR, BR, SR, HR, SRI und SWR mit. Huber wurde auch schon mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. So erhielt er auf den internationalen Jazz-Festivals in Hoeillart (Belgien) und Getxo (Spanien) jeweils den ersten Preis in der Ensemblewertung. Seit 2011 hat Huber einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Mannheim.
Das Preisträgerkonzert

Die offizielle Überreichung der Auszeichnung als Preisträger des Jazzpreises der Stadt Worms 2015 an den Kontrabassisten und Komponisten Arne Huber findet am 10. Oktober 2015 um 20 Uhr im oberen Foyer des WORMSER Kultur- und Tagungszentrums, Rathenaustraße 11 statt. Die Preisverleihung wird von Oberbürgermeister Michael Kissel vorgenommen. Arne Huber präsentiert sich anschließend am gleichen Ort mit einem Preisträgerkonzert, das von der Wormser Jazzinitiative BlueNite organisiert wurde, bei freiem Eintritt mit seinem Trio in der Besetzung Arne Huber (Kontrabass), Domenic Landolf (Saxophon/Bassklarinette) und Claudio Strüby (Schlagzeug).

Preisträger Arne Huber hat für diesen besonderen Anlass zwei seiner Lieblingsmusiker um sich versammelt, um sich gemeinsam sowohl dem "Great American Songbook" zu widmen, als auch Eigenkompositionen zu interpretieren. Domenic Landolf lebt in Basel und gehört wohl zu den interessantesten Stimmen Europas auf Tenorsaxofon und Bassklarinette. Claudio Strüby aus Zürich ist zurzeit einer der vielbeschäftigten Jazzdrummer der Schweizer Szene.

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