Im Rahmen der 11. Vollversammlung der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände haben die Delegierten über ein Grundsatzpapier zur Kulturpolitik diskutiert. Die inhaltliche Diskussion sowie die Formulierung neuer Lösungswege für die Probleme der über 18 000 Mitgliedsorchester standen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Einstimmig verabschiedeten die Delegierten die „Stuttgarter Thesen“. Zentrale Forderung: Die Förderung von Kultur aus Bundesmitteln muss grundlegend überdacht werden.
Geänderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen und eine schwierige Finanzlage der öffentlichen Hand treffen gemeinnützige Vereine auf unterschiedliche Weise, so die Feststellung der Delegierten: Orchester und Ensembles, die einen festen Pfeiler im Gemeinwesen der Bundesrepublik Deutschland darstellen, kämpfen durch höhere Belastungen an Steuern und Abgaben sowie durch geringere Bereitschaft privater Geldgeber ums Überleben.
Die Struktur der finanziellen Förderung von Kulturprojekten auf Bundesebene muss nach Meinung der BDMV überprüft werden. Diese Überprüfung soll dafür sorgen, dass Projekte der Breitenkultur stärker gefördert werden und junge Menschen mit musikalischem Engagement in Berührung bringen. Beim Ausgeben von Steuergeldern muss künftig auch ein Kriterium sein, wie viele Menschen mit diesen Projekten erreicht werden können, so die BDMV-Forderung.
„Ein nicht transparentes sowie unkoordiniertes System und nicht nachvollziehbare Bevorzugung von Verbänden – dies ist der Zustand der Kulturförderung des Bundes. Dieses System muss von Staatsministerin Weiss dringend überprüft und verändert werden. Kein Verband hat in den letzten Jahren einen so tiefgreifenden Veränderungs- und Organisationsprozess hinter sich wie die BDMV. Unser Engagement wird von Seiten der Bundespolitik weder wahrgenommen noch unterstützt.“, fasst Generalsekretär Stefan Liebing die Meinung der Delegierten zusammen.
Die „Stuttgarter Thesen“ sind von sofort an im Downloadbereich der Verbandshomepages unter www.bdmv-online.de sowie unter
www.zukunftistmusik.de zu finden.
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