In die Quotendebatte für öffentlich-rechtliche Radiosender kommt neuer Schwung. Laut "Bild am Sonntag" will die Bundesregierung noch im Herbst über einen Antrag entscheiden, der die Sender zu einem 35-Prozent-Anteil an deutschsprachiger Musik verpflichtet. Dieser Antrag werde u.a. von SPD-Fraktionschef Franz Müntefering unterstützt. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Monika Griefahn, die gleichzeitig den Kulturausschuss im Parlament leitet, sagte gegenüber der "BamS": "Ohne die Androhung von Gesetzen bewegt sich nichts."
Die Hälfte der in dem Antrag vorgesehenen 35 Prozent sollen dem Bericht zufolge Neuerscheinungen von Nachwuchskünstlern sein. Ob die Sender die Vorgaben einhalten, soll jährlich von der Bundesregierung geprüft werden. "Uns geht es darum, deutschen Künstlern überhaupt wieder eine Chance auf dem Musikmarkt zu geben", erklärte Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer, die als kulturpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen bereits im September die Notwendigkeit einer Radioquote betont hatte. Hartmut Spiesecke, Sprecher des Bundesverbands der Phonographischen Wirtschaft begrüßt die Entwicklung ebenfalls: "Hier trägt das Engagement der Musikschaffenden Früchte, die sich schon seit Jahren für die Quote einsetzen."
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