Die Schallplatte bleibt im Streaming-Zeitalter ein gefragtes Produkt, dessen Umsatzanteil am Gesamtmarkt 2018 mit 4,4 Prozent (2017: 4,6 Prozent) recht stabil ist. Erstmals seit 2006 waren die Erlöse 2018 hierzulande zwar leicht rückläufig. Vinyls erzielten im vergangenen Jahr einen Umsatz von 70 Millionen Euro, rund vier Millionen Euro bzw. 5,2 Prozent weniger als im Vorjahr, insgesamt 3,1 Millionen Schallplatten wurden gekauft (2017: 3,3 Mio.). Doch bleibt die Vinyl-LP für Branche wie für Fans weiterhin ein wichtiges Format. Dies zeigt auch eine Sonderauswertung des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI) und GfK Entertainment anlässlich des "Record Store Days“, der an diesem Samstag die unabhängigen Plattenläden in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Die Ergebnisse sind auch im gerade publizierten Jahresbericht des BVMI, "Musikindustrie in Zahlen 2018“, abrufbar.
Dr. Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des BVMI: "Die Vinylkurve kannte seit 2007 über zehn Jahre nur eine Richtung: aufwärts. Diese Entwicklung ist aktuell etwas gebremst worden, das ändert jedoch nichts daran, dass die Schallplatte einen ganz besonderen Platz nicht nur in den Regalen, sondern auch in den Herzen der Fans hat. Der Record Store Day unterstreicht einmal im Jahr nicht nur das Phänomen Vinyl, sondern auch die Rolle des berühmten Plattenladens: Er ist ein Ort zum Stöbern und Entdecken von Musik und gleichzeitig ein Ort der Begegnung und für den Austausch mit anderen Vinyl-Begeisterten.“
Dr. Mathias Giloth, Geschäftsführer GfK Entertainment: "Über zwei Drittel der 20 erfolgreichsten Vinyls im ersten Quartal kommen aus den Bereichen Rock oder Metal, das ist schon sehr stark und zeigt, dass hier auch und vor allem etablierte Musikhörer gerne zugreifen. Alleine Queen sind, u. a. bedingt durch den Erfolg des Kinofilms "Bohemian Rhapsody“, mit drei Alben in der Hitliste vertreten. Allerdings kommen auch Künstler anderer Genres im Vinyl-Segment durchaus gut an - beispielsweise Rapper Dendemann ("da nich für!“, eins), Alphaville mit ihrem remasterten Debütwerk "Forever Young“ (neun) oder Soundpionier Schiller ("Morgenstund“, 13).“
Die Offiziellen Deutschen Vinyl-Charts werden von GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V. ermittelt. Basis der monatlichen Hitlisten sind die Verkaufs- bzw. Nutzungsdaten von 2.800 Einzelhändlern.