Eine 40-Prozent-Quote für deutschsprachige Musik und Neuheiten im Radio haben der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) und der Verein Deutsche Sprache (VDS) auf einer gemeinsamem Pressekonferenz mit dem Liedermacher Reinhard Mey gefordert. „Wir sind grundsätzlich gegen jede Art von Zwangsbeglückung. Aber außergewöhnliche Notlagen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Der Deutschanteil im englisch dominierten Popbereich liegt derzeit bei nur 1,5 Prozent“, so VDS-Chef Walter Krämer. -
„Unsere mittelständisch strukturierte Musikwirtschaft braucht Chancengleichheit gegenüber den internationalen Medienmultis. In Deutschland stehen die kleineren Musikproduzenten am Abgrund, im Ausland droht der Verlust großer Marktanteile“, warnte BVMW-Präsident Mario Ohoven. Deshalb halte er eine 40-Prozent-Quote nach französischem Vorbild für geboten.
Der Mittelstandspräsident wies darauf hin, dass die Einführung dieser Quote im Jahr 1995 der Musikbranche im Nachbarland kräftige Impulse verliehen hat. Heute ist Frankreich der einzige unter den weltweit führenden Musikmärkten, der Zuwachsraten verzeichnen kann. In der gleichen Zeit hat die deutsche Musikindustrie ein Viertel ihres Umsatzes eingebüßt.
Beide Verbände sprachen sich außerdem für Deutsch als gleichberechtigte Arbeitssprache in der EU-Administration aus. Die deutsche Sprachgemeinschaft ist die mit Abstand größte und wirtschaftlich stärkste in der EU. Rund 92 Millionen Menschen sprechen Deutsch als Muttersprache, Englisch oder Französisch dagegen jeweils nur gut 62 Millionen EU-Bürger. Dem müsse die Sprachpraxis in Brüssel Rechnung tragen, betonten Krämer und Ohoven.
Kontakt: VDS Presse, Tobias Mindner, Tel. 0 36 43-77 92 22
BVMW Presse, Eberhard Vogt, Tel. 0 30-53 32 06 20
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