Konzert- und Theaterorchester, die über einen eigenem Etat verfügen, decken diesen zu etwa 60 % durch öffentliche Zuweisungen. Pandemiebedingt fiel dieser Anteil 2020/21 höher aus.

Die Theaterstatistik des Deutschen Bühnenvereins weist ausschließlich die Finanzdaten von Konzertorchestern sowie Theaterorchestern mit eigenem Etat aus. Für die Spielzeit 2020/21 wurden die Finanzdaten von insgesamt 34 selbstständigen Orchestern ausgewertet.

Die Einnahmen wurden 2020/21 zu 68 % aus öffentlichen Mitteln generiert; diese beliefen sich auf 235 Millionen Euro. Der Anteil öffentlicher Zuweisungen am Gesamtetat der selbstständigen Orchester lag in der Dekade zuvor zwischen 59,5 und 61,6 %.

Die Betriebseinnahmen der 34 ausgewerteten Orchester lagen in der von der COVID-19-Pandemie betroffenen Spielzeit 2020/21 bei 19 Millionen Euro; sie deckten damit 5,5 % ihrer Gesamtausgaben. In der Spielzeit 2019/20 wurden bei 44 ausgewerteten selbstständigen Orchestern noch 14 % der Ausgaben durch die Betriebseinnahmen gedeckt, 2018/19 waren es bei 47 ausgewerteten Klangkörpern 15 %. Weitere Einnahmequellen sind Erstattungen vom Theater sowie Programm- und CD-Verkäufe, Spenden, Sponsoring oder Rundfunkerträge („sonstige Einnahmen“).

Tabelle
Ausgaben und Einnahmen der öffentlich finanzierten Orchester
Tabelle: Ausgaben und Einnahmen der öffentlich finanzierten Orchester

Hinweis

Grundlage der Theaterstatistik ist eine schriftliche Befragung der öffentlich finanzierten Theater und Orchester zu ihren betrieblichen Leistungen (Spielstätten, Veranstaltungsangebot, Besuchszahlen, Personal, Finanzen). Die Daten der Zeitreihe sind nur bedingt miteinander vergleichbar, da die Datenerfassung aufgrund fehlender Meldungen insbesondere während der COVID‑19-Pandemie nicht immer vollständig war.

Statistik

Footnotes

  1. Die Auswertung umfasst selbstständige Orchester in der Abgrenzung des Deutschen Bühnenvereins (Konzertorchester sowie Theaterorchester mit eigenem Etat); in Theater integrierte Orchester ohne eigenen Etat und Rundfunkorchester sind nicht berücksichtigt.

  2. Einnahmen aus Abonnements, Eintrittskarten etc.

  3. Erlös aus Programm-, CD-Verkäufen und Anzeigen, Spenden, Sponsoring, Rundfunkerträgen u. a.

  4. Unberücksichtigt sind u. a. Mittel zum Ausgleich von Jahresdefiziten, die für die Spielzeit 2008/09 als „Besondere Finanzierungseinnahmen“ ausgewiesen, in den Folgejahren jedoch wieder den Öffentlichen Zuweisungen zugeordnet wurden.

  5. Die Spielzeitdaten spiegeln die Auswirkungen der Coronaschutzmaßnahmen auf die Orchester. Seit März 2020 führten diese wiederholt zu Einschränkungen des Spielbetriebs bzw. zur Schließung der Häuser.

Quelleninformationen

Zusammengestellt und berechnet vom Deutschen Musikinformationszentrum nach: Theaterstatistik, hrsg. vom Deutschen Bühnenverein, diverse Jahrgänge.

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