Mehr als 1,4 Millionen Musikschüler*innen besuchten nach Angaben des VdM zuletzt eine öffentliche Musikschule. Die Daten der VdM-Statistik 2021 beziehen sich auf das gesamte Kalenderjahr 2020 und spiegeln damit die Situation im ersten von der COVID‑19-Pandemie geprägten Jahr. Insgesamt verzeichneten die öffentlichen Musikschulen einen Rückgang von knapp 77.000 Schüler*innen.
Die unter der Schülerschaft am stärksten vertretenen Gruppen waren Kinder im Vorschulalter unter 6 Jahren (15,4 %), Grundschulkinder im Alter von 6 bis 9 Jahren (mit 31,9 % die größte Gruppe) sowie die 10- bis 14‑Jährigen (25,1 %). Knapp ein Zehntel der Musikschüler*innen waren Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren.
Besonders bei den jüngeren Kindern waren die Schülerzahlen zuletzt rückläufig. Dies sind jene Gruppen, die unter den Coronaschutzmaßnahmen der Länder verstärkt keine Gruppenangebote wahrnehmen konnten und bei denen digitale Alternativen aufgrund des Alters noch nicht greifen. Absolut waren es 2020 knapp 460.000 6- bis 9-Jährige, die an den außerschulischen musikalischen Bildungsangeboten der öffentlichen Musikschulen teilnahmen – fast 34.000 weniger als im Kalendervorjahr. Auch im Elementarbereich (Vorschulalter) wurden 2020 deutlich weniger Kinder erreicht (221.000 Schüler*innen, ein Rückgang um knapp 36.000). In den anderen Altersgruppen blieb die Schülerzahl im ersten Coronajahr mehr oder weniger konstant.
In den Jahren vor der Pandemie erfuhren die Schülerzahlen im Vorschul- und Grundschulalter noch die deutlichsten Zuwächse. Bei Kindern im Alter von 10 und 14 Jahren blieb sie seit 2014 dagegen recht stabil: Sie lag bei jährlich knapp 370.000. Die Zahl der jugendlichen Musikschüler*innen (15 bis 18 Jahre) verringerte sich seit 2014 leicht auf zuletzt knapp 138.000.
Mit dem Erreichen des Erwachsenenalters entscheiden sich insgesamt deutlich weniger Menschen, die Angebote der Musikschulen wahrzunehmen. Zuletzt waren es rund 40.000 junge Erwachsene bis 25 Jahre, mehr als 80.000 26- bis 60‑Jährige sowie knapp 34.000 über 60‑Jährige. Insbesondere die älteren Menschen wenden sich aber zunehmend dem aktiven Musizieren zu. Die Schülerzahl der über 60‑Jährigen lag 2014 noch bei 18.740 und wuchs seitdem um fast 80 Prozent.
Hinweis
Grundlage der Daten ist eine jährliche Vollerhebung des Verbands deutscher Musikschulen (VdM) unter seinen Mitgliedsschulen; zuletzt waren dies 933 öffentliche Musikschulen. Datenstand bis einschließlich 2013 ist jeweils der 1. Januar des angegebenen Jahres; ab 2014 erfolgt die Datenerfassung nicht mehr anhand eines Stichtags, sondern auf Basis eines vollständigen Kalenderjahres (jeweils 1. Januar bis 31. Dezember des Vorjahres). Diese methodische Änderung hat eine signifikant veränderte Zahlenbasis zur Folge, da nun auch diejenigen Schüler*innen in die Statistik einfließen, die an Projekten und anderen zeitlich begrenzten Angeboten teilgenommen haben bzw. die im Laufe eines Jahres aus einer Musikschule ausgeschieden sind und mit der Stichtagsbetrachung bisher nicht erfasst werden konnten.
Footnotes
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Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie werden im VdM-Jahresbericht 2021 erstmals erfasst: Die Daten spiegeln die Schülerzahlen des Kalendervorjahres 2020, vgl. Hinweis.
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Ohne Mehrfächerbelegung.
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Zum Zeitpunkt der Datenerhebung und -auswertung für das Jahr 2003 waren die Musikschulen des Landesverbands Berlin nicht Mitglied im Verband deutscher Musikschulen. Statistisches Jahrbuch 2002: in Berlin 12 Musikschulen, insgesamt 37.839 Schüler*innen.
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Ab 2014 veränderte Datenerfassung, vgl. Hinweis.
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Stichtag zur Zählung der öffentlichen Musikschulen im VdM ist jeweils der 1. Januar des Folgejahres.
Quelleninformationen
Zusammengestellt vom Deutschen Musikinformationszentrum nach: VdM-Jahresbericht 2021, hrsg. vom Verband deutscher Musikschulen, 2022; sowie: Statistisches Jahrbuch der Musikschulen in Deutschland, hrsg. vom Verband deutscher Musikschulen, diverse Jahrgänge.