Die Vielfalt und Qualität der kulturellen Angebote in Deutschland ist nicht allein das Ergebnis öffentlicher Kulturförderung. Daran erinnerte der Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V., Dr. Oliver Scheytt, anlässlich des Fachkongresses "Musik als Wirtschaft 2", der am Montag, 26. April 2004, im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Berlin stattfand. Kommerzielle Unternehmen der Kulturwirtschaft und gemeinnützige Träger wie Vereine und Stiftungen trügen ebenso dazu bei.
"Wir brauchen ein erweitertes Verständnis von Kulturpolitik", erklärte Scheytt, der auch Mitglied der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland" des Deutschen Bundestages ist, "in dem die nicht-staatlichen Akteure der Kulturproduktion und -vermittlung eine größere Rolle spielen und auch andere Politikressorts aktiv in die kulturpolitische Verantwortung einbezogen werden." An die Adresse der Wirtschaftspolitiker gerichtet verwies der Essener Kulturdezernent auf das enorme ökonomische Potenzial der creative industries, insbesondere der Musikwirtschaft. Den Kulturpolitikern schrieb er ins Stammbuch, sich stärker für neue Förderformen jenseits der bekannten Finanzierungswege zu öffnen, um neue Ressourcen für Kunst und Kultur erschließen zu können.
"Wir brauchen neue Allianzen und mehr kooperative Arrangements in der Kulturförderung, wenn wir den gegenwärtigen Standard der kulturellen Infrastruktur halten wollen. Ressortegoismus und Berührungsängste gegenüber der Kulturwirtschaft und der Zivilgesellschaft helfen nicht weiter. Notwendig sind kombinierte Förderstrategien und verlässliche Verantwortungspartnerschaften der kulturfördernden Akteure aus allen gesellschaftlichen Bereichen", erklärte Scheytt.
Der Kongress "Musik als Wirtschaft" fand am Montag zum zweiten Mal auf Initiative der Vorsitzenden des Ausschusses für Kultur und Medien im Deutschen Bundestag, Monika Griefahn, MdB, mit über 200 Teilnehmern statt. Er führte zahlreiche namhafte Experten aus der Musikwirtschaft und der Kulturpolitik zusammen und wurde federführend vom Bundesverband der deutschen Veranstaltungswirtschaft (idkv) und der Kulturpolitischen Gesellschaft durchgeführt.
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Quelle
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