Der Musikmarkt ist in Bewegung, und das Verhältnis von Kulturpolitik und musikalischem Schaffen ist es auch. Die Tonträgerindustrie klagt aufgrund des illegalen Kopierens von Musik-CDs über Umsatzrückgänge in bisher nicht gekannten Größenordnungen und drängt auf eine Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen. Ihre Krise ist jedoch nicht nur ein Problem der Distribution, sondern liegt auch im Anfang der Wertschöpfungskette begründet, denn in Sachen Kreativität können die deutschen Studios im Wettbewerb mit England und den USA offenbar nicht bestehen. Es ist deshalb auch eine Frage der kulturellen Bildung, der kreativen Milieus und der musikbezogenen Infrastruktur, ob das Musikland Deutschland sich auf dem globalisierten Musikmarkt behaupten kann. Gefordert wird deshalb eine ganzheitliche kultur- und wirtschaftspolitische Betrachtung des Problems, um möglichst viele Facetten des Gesamtzusammenhangs in den Blick nehmen zu können.
Vor diesem Hintergrund versteht sich die Gemeinschaftsinitiative für den Fachkongress »Musik als Wirtschaft«, der zum ersten Mal im April 2002 mit großem Erfolg und nachhaltiger Wirkung durchgeführt werden konnte. Mittlerweile ist das damals geforderte Musikexportbüro »GermanSounds« gegründet worden, und die öffentliche Aufmerksamkeit für die Probleme der Musikwirtschaft und die Verantwortung der Politik ist deutlich gewachsen. Dies ist eine gute Voraussetzung für einen zweiten Impuls. Ging es vor zwei Jahren vor allem um eine Bestandsaufnahme des Problems und um das Kennenlernen der Akteure aus Politik und Wirtschaft in diesem Sektor, wird der zweite Kongress den Zusammenhang von Musikmarktentwicklung und kultur-/wirtschaftspolitischem Handlungsbedarf noch zielgerichteter in den Blick nehmen. Was wissen wir über das Potential der »creative industries«? Wie bilden wir den Nachwuchs aus und fort? Wie sieht die Musikwirtschaft im Jahr 2010 aus?
Diese Fragen sind die Folie für einen kulturpolitischen Diskurs mit Repräsentanten und Experten aus der Musikwirtschaft sowie der Kultur- und Wirtschaftspolitik, von dem sich die Veranstalter die gleiche Intensität und eine noch größere Wirkung erwarten als von der Auftaktveranstaltung. Wie beim ersten Mal findet die Veranstaltung im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit statt. Die Initiatorin war – wie beim ersten Mal – Monika Griefahn als Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien im Deutschen Bundestag. Für die inhaltliche und operative Umsetzung der Initiative haben erneut derBundesverband der Veranstaltungswirtschaft und die Kulturpolitische Gesellschaft gesorgt.
Quelle: Kulturpolitische Gesellschaft
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