Mannheimer Musikhochschule befürchtet Totalverlust der Klassik

Mit blankem Entsetzen hätten die Hochschulmitglieder auf die neuen Ankündigungen von Frau Ministerin Bauer reagiert, nun die gesamte klassische Musikausbildung in der Metropolregion streichen zu wollen. So heißt es in einem offenen Brief, den die Hochschulleitung der Musikhochschule Mannheim an die Ministerin gesandt hat. Geplant sei nun der Wegfall von 540 Studienplätzen und damit knapp doppelt so viel wie noch im Juli angekündigt. „Die Kürzungen sollten in ganz Baden-Württemberg 500 Plätze betragen“, so die Hochschulleitung heute. „Nun sollen allein in Mannheim aber 540 Plätze abgebaut werden“. Offensichtlich ginge es um viel mehr als die Einsparungen von 4 Millionen Euro.

Erinnert wird auch an die Tradition der Musikhochschule in Heidelberg, die zunächst in die Mannheimer Hochschule integriert wurde und nun ebenso ausgelöscht würde. Zurückgewiesen wird die Behauptung, die Hochschule habe sich nicht um Tradition der „Mannheimer Schule“ gekümmert. „Die damals begründete Orchesterkultur lebt bei uns bis heute fort, sie wurde von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ausgezeichnet und ist international aufs Höchste anerkannt“, so die Hochschulleitung. Nötigenfalls wäre die Hochschule sogar bereit auf den lange geforderten Konzertsaal zu verzichten. Wie Ministerin Bauer für den Saal auf ein Kostenvolumen von 50 bis 60 Millionen Euro komme, könne von der Hochschulleitung in keiner Weise nachvollzogen werden.

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