Rektorenkonferenz der Musikhochschulen besorgt um Orchesterlandschaft

Die Rektorenkonferenz der Musikhochschulen in der Bundesrepublik Deutschland nimmt mit großer Sorge die Nachricht von der Schießung des Münchener Rundfunkorchesters und der Zusammenlegung des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken mit dem SWR-Rundfunkorchester Kaiserslautern zur Kenntnis.

Die Rektorenkonferenz der Musikhochschulen in der Bundesrepublik Deutschland hält sowohl die komplette Schließung eines Orchesters als auch die Zusammenlegung zweier Orchester für ein völlig falsches Signal in einer Zeit, in der alle Verantwortlichen auf die bedenkliche Entwicklung im Bereich der musikalischen Erziehung und des kulturellen Lebens unserer Gesellschaft immer wieder nachdrücklich hinweisen. Die Musikhochschulenrektoren fordern die Entscheidungsträger eindringlich auf, ihre Entscheidung – besonders vor dem Hintergrund der mangelnden Wertschätzung musikalischer Grundbildung – zu überdenken und sich ihre Verantwortung für die kulturellen Werte unseres Landes bewusst zu machen.

Noch besitzt Deutschland eine weltweit herausragende und einzigartige Orchesterlandschaft. Eine Fortsetzung der gegenwärtigen Tendenz führt unweigerlich dazu, dass die musikalische Verantwortung den ökonomischen Zwängen unterliegt und damit unsere Gesellschaft einer der wichtigsten und erfolgreichsten humanisierenden und Halt gebenden Kräfte beraubt wird. Die Rektorenkonferenz betont die besondere Wichtigkeit kultureller Einrichtungen für unser gesamtgesellschaftliches Gefüge. Die der Schließung preisgegebenen Klangkörper stellen wesentliche Kultureinrichtungen unseres Landes dar und sind deshalb des besonderen Schutzes der politischen Entscheidungsträger wert.

Prof. Dr. Patrick Dinslage
Vorsitzender der Rektorenkonferenz der Musikhochschulen in der Bundesrepublik Deutschland