Der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann hat am Montag in der Staatsoper Hannover vor rund 700 Gästen den Praetorius Musikpreis Niedersachsen 2007 verliehen. "Das Musikland Niedersachsen möchte sich so bei denen, die unser Leben mit ihrer Kunst und ihrem Engagement bereichern, bedanken", so Kulturminister Stratmann anlässlich der Verleihung.
Die Klarinettistin Sabine Meyer wurde mit dem Hauptpreis von 15.000 Euro ausgezeichnet. Aus der Jurybegründung: "Sie ist eine hervorragende Künstlerin, die zahlreiche internationale Auftritte und Einspielungen vorweisen kann. Sie gehört zu den profiliertesten Musikern unserer Zeit."
Die Förderpreise von je 5.000 Euro gingen an die Band Madsen und die Dirigentin Anna-Sophie Brüning. Die Wendländer Band Madsen hat sich in den vergangenen Jahren als eine neue Größe des deutschsprachigen Rocks etabliert. Die Jury hat ihre Entscheidung mit dem Erfolg der Band und deren Einsatz gegen Rechtsradikalismus begründet. Anna-Sophie Brüning hat den Förderpreis für ihr musikalisches Talent und ihr soziales Engagement in dem von ihr gegründeten Jugendsinfonieorchester Palästina erhalten.
Der Sonderpreis wurde in diesem Jahr geteilt und geht mit je 3.750 Euro an die Unternehmer-Familie Sennheiser und an den Opernregisseur und Intendanten Hans-Peter Lehmann. Die Familie Sennheiser wurde für ihre Innovationen über drei Generationen in der Aufnahmetechnik ausgezeichnet. Seit über 60 Jahren entwickelt das Familienunternehmen hochqualitative Mikrofone und Kopfhörer für die Musik- und Unterhaltungsindustrie. Hans-Peter Lehmann, ehemaliger Intendant der Staatsoper Hannover, wurde für seinen Einsatz in der Kulturszene Niedersachsens geehrt. "Lehmann hat sich vor allem um unsere Hörerfahrung, um unser Sehvermögen - und vor allem um unsere Herzensbildung verdient gemacht", hieß es in der Laudatio des Kulturjournalisten Rainer Wagner auf den Opernregisseur.
Den Praetorius Musikpreis in der Kategorie "Ehrenamt" hat mit 2.500 Euro die Gemeinschaft der Freunde der Kammermusik in Oldenburg e. V. erhalten. Ausschlaggebend für die Jury war die Leidenschaft und Ausdauer mit der der Verein die Oldenburger Promenade als ein überregional bekanntes Musikfest etabliert hat.
"Die unterschiedlichen Kategorien, in denen der Praetorius-Preis verliehen wird, spiegeln die Vielseitigkeit des Namensgebers. Michael Praetorius war Musiker, Komponist, Musikwissenschaftler und Konzertorganisator. Unser Anliegen war und ist es, den Praetorius Musikpreis weiter zu profilieren. Aus diesem Grund werden die Kategorien, in denen der Preis vergeben wird, für das nächste Jahr erweitert", erklärte Kulturminister Stratmann.
So wird anstatt eines Sonderpreises ein Musikinnovationspreis vergeben. Damit zeichnet das Land Niedersachsen künftig Musiker, Dramaturgen oder Personen und Institutionen aus, die sich mit neuen Ideen und Konzepten für die Weiterentwicklung der Musik, ihrer Aufführung oder der Vermittlung und Verbreitung verdient machen.
Als neue Kategorie wird der "Internationale Friedensmusikpreis" eingeführt. Er ehrt Musikschaffende, die sich auf besondere Weise für Frieden und Völkerverständigung eingesetzt haben.
Die unabhängige Jury des Praetorius Musikpreises Niedersachsen setzt sich aus Vertretern verschiedener Musikinstitutionen zusammen: Michael Becker und Henning Rümenapp (Musikkommission des Landes Niedersachsen), Professor Dr. Karl-Jürgen Kemmelmeyer (Präsident des Landesmusikrats), Dr. Wilhelm Krull (Generalsekretär der Volkswagen Stiftung und Vorsitzender des Förderkreises Musikkultur Niedersachsen) und Burkhard Schmilgun (ehemaliger Preisträger).
Weitere Informationen zu den Preisträgern der vergangenen beiden Jahre und zu Praetorius finden Sie auf der Webseite www.praetoriuspreis.niedersachsen.de.
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