Knapp 18.500 Erst-, Zweit und Drittfachbelegungen verzeichnete das Statistische Bundesamt in Studienrichtungen des Fachbereichs „Musik, Musikwissenschaft“ an den Musikhochschulen. Die Musikhochschulen bilden damit die größte Gruppe der Musikstudierenden aus. Die Daten beziehen sich auf das Wintersemester 2022/23. Von den angehenden Berufsmusiker:innen sind an einer Musikhochschule eingeschrieben: 97 % im Bereich Instrumental- und Orchestermusik, 95 % im Fach Gesang, 99 % im Fach Komposition, 95 % im Fach Dirigieren, 82 % in der Kirchenmusik und 66 % in Jazz und Popularmusik. In der künstlerisch-pädagogischen Hochschulausbildung entfallen rund 47 % der Fachbelegungen im Fach „Musikerziehung im freien Beruf und an Musikschulen / Rhythmik“ auf die Musikhochschulen; 39 % der Studierenden im Lehramt Musik werden an den Musikhochschulen ausgebildet.
Im künstlerischen Fach Jazz und Popularmusik bilden häufig auch die Universitäten aus: Rund 28 % der Studierenden dieses Fachs finden sich an einer Universität. Der Schwerpunkt der Universitäten liegt aber vor allem auf den wissenschaftlichen und pädagogischen Fachrichtungen. 80 % der Musikwissenschaftsstudent:innen sind an einer Universität eingeschrieben. Bei den Lehramtsstudien Musik sind es knapp 50 %, bei der Musikerziehung 38 %.
Tonmeister wird hingegen hauptsächlich an einer Fachhochschule studiert. Der Schwerpunkt der pädagogischen Hochschulen ist das Lehramt Musik.
Hinweis
Grundlage der Studierendenstatistik sind die Verwaltungsdaten der einzelnen Hochschulen, die im Rahmen der Ersteinschreibung bzw. der Rückmeldung der Studierenden erhoben und anschließend an die Statistischen Landesämter und von diesen an das Statistische Bundesamt übermittelt werden. Die Daten beziehen sich jeweils auf das Wintersemester (WS) und umfassen alle in einem Fachstudium eingeschriebenen Personen (ohne Beurlaubte, Studienkollegiat:innen und Gasthörer:innen). In der vorliegenden Tabelle sind die Daten für den bundeseinheitlichen Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“ ausgewiesen. Aufgrund von z. T. voneinander abweichenden Schlüsselzuordnungen landesspezifischer Hochschulfächer in den bundeseinheitlichen Fachbereich kann es bei den Zahlenreihen zu Ungenauigkeiten kommen.
Die Gesamtzahl der Studierenden in Studiengängen für Musikberufe lässt sich nur annähernd ermitteln, da über den Umfang möglicher Mehrfachbelegungen von Studienfächern innerhalb des Bereichs „Musik, Musikwissenschaft“ keine Angaben vorliegen; die in der vorliegenden Darstellung ausgewiesene Summe aller Belegungen von 1., 2. und 3. Studienfächern dürfte daher etwas höher ausfallen als die unbekannte Gesamtstudierendenzahl des Fachbereichs. Dagegen spiegelt die in den Publikationen des Statistischen Bundesamts ausgewiesene Gesamtzahl der Studierenden im Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“ die Summe aller 1.-Fachbelegungen ohne Mehrfachzählung, lässt aber solche Studierende außer Betracht, deren Musikstudienfach als 2. oder 3. Fach erfasst ist und deren 1. Studienfach außerhalb des Bereichs „Musik, Musikwissenschaft“ liegt.
Nicht erfasst sind Studierende in Studiengängen für Musikberufe, die in der bundeseinheitlichen Fächersystematik nicht dem Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“ zugeordnet sind. Dazu zählen Studierende im Fachbereich „Darstellende Kunst, Film und Fernsehen, Theaterwissenschaft“ (darunter Bühnenkunst, Regie u. a.) sowie Studierende in musikbezogenen Studiengängen mit z. B. betriebswirtschaftlicher, journalistischer, therapeutischer oder materialwissenschaftlicher Ausrichtung. Auch gibt es interdisziplinäre Studiengänge mit musikwissenschaftlichem Anteil, die nicht dem Fachbereich „Musik, Musikwissenschaft“ zugeordnet sind. Zudem gibt es für den Musikbereich relevante Hochschuleinrichtungen wie die Popakademie Baden-Württemberg sowie weitere Fachakademien, Konservatorien, Privatinstitute sowie Kirchenmusik- und Fachhochschulen, die gar nicht durch das Statistische Bundesamt erfasst werden und für die aktuell keine Studierendenzahlen vorliegen.
Die in der vorliegenden Statistik aufgeführten Studienfächer weichen z. T. von der Fächersystematik des Statistischen Bundesamts ab. So sind die vom Statistischen Bundesamt separat erfassten Studienfächer „Instrumentalmusik“ und „Orchestermusik“ aufgrund fehlender Trennschärfe als ein Studienfach zusammengefasst dargestellt. Hingegen weist das Statistische Bundesamt Lehramt Musik nicht als eigenes Studienfach aus: Sämtliche Studierende musikpädagogischer Studienfächer werden in der amtlichen Statistik unter „Musikerziehung“ abgebildet. Nur über ergänzende Angaben zur Prüfungsgruppe lassen sich die Studienfächer „Lehramt Musik an allgemeinbildenden Schulen“ und „Musikerziehung im freien Beruf und an Musikschulen“ differenziert darstellen. Da sich das Statistische Bundesamt beim amtlich ausgewiesenen Fach „Rhythmik“ aktuell nur noch auf die Studierenden des Fachs an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen bezieht, werden diese in der vorliegenden Darstellung nicht separat, sondern zusammen mit den Studierenden der „Musikerziehung im freien Beruf und an Musikschulen“ ausgewiesen.
Die Daten für das Wintersemester 2017/18 werden in der vorliegenden Darstellung nicht berücksichtigt, da bei der Übermittlung der Verwaltungsdaten für das Semester bei mindestens einer Hochschule Fehler aufgetreten sind, was auf Bundesebene zu teils erheblichen Verzerrungen der Studierendenzahlen in einzelnen Studienfächern führte.
Fußnoten
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Einschließlich der Studierenden der Barenboim-Said Akademie Berlin (seit WS 2016/17) sowie der Kirchenmusik-hochschulen in Regensburg, Bayreuth, Dresden, Halle und Herford.
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Die Musikwissenschaft ist an verschiedenen interdisziplinären Studiengängen beteiligt, deren Curricula musikwissenschaftliche Lehrinhalte in unterschiedlichem Umfang enthalten. Diese Anteile schlagen sich in den amtlich ausgewiesenen Fachbelegungen des Studienfachs „Musikwissenschaft, Musikgeschichte“ nicht ausreichend nieder, da die betreffenden Studiengänge über den bundeseinheitlichen Studienfachschlüssel anderen Studienfächern innerhalb oder außerhalb des Fachbereichs „Musik, Musikwissenschaft“ zugeordnet sein können, was sich in den Daten des Statistischen Bundesamts teilweise nachvollziehen lässt.
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Ohne Studierende der Popakademie Baden-Württemberg.
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Berücksichtigt sind die Studienangebote für Tonmeister an den Musikhochschulen Berlin (UdK) und Detmold sowie die B.A.-Studiengänge Musikproduktion und Audiodesign an der Hochschule der populären Künste Berlin (seit 2019/20 Berlin School of Popular Arts); ab WS 2013/14 zusätzlich auch der B.A.-Studiengang „Sound and Music Production“ an der Hochschule Darmstadt, sowie Studierende der FH Dortmund (ab WS 2016/17) und der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf (ab WS 2018/19).
Quelleninformationen
Zusammengestellt und berechnet vom Deutschen Musikinformationszentrum nach Angaben des Statistischen Bundesamts.