Das statistische Bundesamt zählte im Prüfungsjahr 2020 (WS 2019/20 und SS 2020) insgesamt 5.541 Abschlussprüfungen im Fachbereich Musik/Musikwissenschaft. Damit verringerte sich die Zahl der Abschlussprüfungen in dieser erstmals von der COVID‑19-Pandemie geprägten Zeit um 14 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Besonders stark betroffen war die Instrumentalmusik und Orchestermusik mit einem Minus von 554 bestandenen Prüfungen im 1,. 2. und 3. Studienfach (-24 %). Weitere deutliche Einbrüche der Absolventenzahlen um mehr als 20 % verzeichneten die Fächer Komposition sowie Jazz und Popularmusik. Stabil blieb hingegen die Zahl der Prüfungen im Fach Kirchenmusik. Lehramtsprüfungen Musik an allgemeinbildenden Schulen verzeichneten einen kleinen Zuwachs, wodurch sich der zuletzt positive Trend des Fachs trotz Pandemie weiter fortsetzen konnte.
Die Entwicklungen der Abschlussprüfungen über einen Zeitraum von 20 Jahren spiegeln zwar auch die Beliebheit und das generelle Studienangebot der einzelnen Fächer, allerdings sind die Zahlen in unbekanntem Ausmaß von der Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge im Zuge der Bologna-Reform beeinflusst, deren beider Abschlüsse in der Statistik gezählt werden.
Hinweis
Grundlage der Statistik sind die Verwaltungsdaten der Prüfungsämter an staatlichen und kirchlichen Hochschulen, die im Zuge der Anmeldung und des Abschlusses der Prüfungen erhoben und anschließend an die Statistischen Landesämter und von diesen an das Statistische Bundesamt übermittelt werden. Dargestellt ist die Gesamtzahl der Abschlussprüfungen im 1., 2. und 3. Studienfach; Prüfungen im 1. Studienfach werden in Klammern gesondert ausgewiesen. Gezählt werden nur bestandene Prüfungen, die ein Studium beenden, d. h. Zwischenprüfungen werden nicht berücksichtigt, hingegen jedoch Abschlüsse von Aufbau-, Ergänzungs-, Zusatz- und Zweitstudiengängen, einschießlich Promotionen. Der Berichtszeitraum (Prüfungsjahr) umfasst jeweils das Sommersemester sowie das vorausgegangene Wintersemester. Bei der Interpretation der Daten ist zu beachten, dass ein Anstieg der Absolventenzahlen mitunter auch auf die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge im Zuge der Bologna-Reform zurückzuführen ist, da Studierende in einem Bachelorstudium bereits nach einer kürzeren Studienzeit einen Erstabschluss erwerben und der Masterabschluss einen weiteren, konsekutiven Studienabschluss darstellt. Mit Blick auf die Verteilung der Abschlussprüfungen auf einzelne Studienrichtungen ist zudem zu beachten, dass es aufgrund von z. T. voneinander abweichenden Schlüsselzuordnungen durch die Statistischen Landesämter bei den Zahlenreihen zu Ungenauigkeiten kommt. Auch können aufgrund der Berücksichtigung von 1., 2. und 3. Studienfach Mehrfachzählungen von Absolvent*innen nicht ausgeschlossen werden.
Fußnoten
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Einschließlich Abschlussprüfungen an den Kirchenmusikhochschulen in Aachen (WS 2001/02 bis WS 2006/07), Görlitz (bis WS 2007/08), Regensburg (ab WS 2002/03), Bayreuth, Dresden, Halle und Herford. Seit dem WS 2016/17 wird die Barenboim-Said Akademie Berlin berücksichtigt.
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Bis WS 2001/02 einschließlich Gesamthochschulen.
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Dargestellt ist der Gesamtanteil bzw. die Summe der Abschlussprüfungen beider Studienrichtungen Musikerziehung und Rhythmik.
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Bei der Übermittlung der Verwaltungsdaten für das Jahr 2017 sind bei mindestens einer Hochschule Fehler aufgetreten, was auf Bundesebene zu teils erheblichen Verzerrungen der Absolventenzahlen in einzelnen Fächerbelegungen führte. Die Daten werden daher nicht berücksichtigt.
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Ohne Abschlussprüfungen im Fachbereich „Darstellende Kunst, Film und Fernsehen, Theaterwissenschaft“ (darunter Bühnenkunst, Regie u. a.).
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Aufgrund veränderter Schlüsselzuordnungen durch das Statistische Landesamt NRW zum WS 2006/07 kann es in einzelnen Fächern zu Abweichungen im Vergleich zu den Vorjahren kommen, die nicht in einer veränderten Absolventenzahl begründet sind.
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Ohne Abschlussprüfungen der Popakademie Baden-Württemberg.
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Berücksichtigt sind die Studienangebote für Tonmeister an den Musikhochschulen Berlin (UdK) und Detmold, ab WS 2010/11 zusätzlich auch die B.A.-Studiengänge Musikproduktion und Audiodesign an der Hochschule der populären Künste Berlin (seit 2019/20 Berlin School of Popular Arts), ab WS 2013/14 der B.A.-Studiengang „Sound and Music Production“ an der Hochschule Darmstadt, sowie Studierende der FH Dortmund (ab WS 2016/17) und der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf (ab WS 2018/19). Des Weiteren ist zu beachten, dass in den WS 2002/03 bis 2004/05 die Prüfungen im Fach „Musikübertragung“ (Tonmeister) der Musikhochschule in Detmold irrtümlich der Rubrik „Musikerziehung“ zugeordnet wurden. Die Anzahl der in diesem Fach abgelegten Prüfungen belief sich in Detmold in diesem Zeitraum auf 2‑5 pro Semester.
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Hinzu kommen Abschlussprüfungen an Fachakademien, Konservatorien und Privatinstituten sowie Kirchenmusik- und Fachhochschulen, die durch das Statistische Bundesamt nicht erfasst werden (letzte Erhebung des Deutschen Musikinformationszentrums zum WS 2013/14 unter elf entsprechenden Institutionen: rund 330). Nicht erfasst sind zudem Absolvent*innen in Fachrichtungen für Musikberufe, die in der bundeseinheitlichen Fächersystematik nicht dem Bereich Musik/Musikwissenschaft zugeordnet sind.
Quelleninformationen
Zusammengestellt und berechnet vom Deutschen Musikinformationszentrum nach Angaben des Statistischen Bundesamts.