Aktuelle Außenansicht der Oper Köln mit Bauzaun.
Aktuelle Außenansicht mit Bauzaun.  
Photo:  Jann Höfer

MIZ WISSEN

Zu diesem Haus


Standort: Köln

Architekten
Wilhelm Riphahn
Planungsgemeinschaft Sanierung: HPP Architekten und theater projekte daberto + kollegen mit Restaurierungsberatung: Gereon Lindlar

Bauherr: Stadt Köln


Eröffnung
1957 / 1962 / 2023 (Stand: September 2019)

BGF: 66.000 m²
Bühnen: 4
Plätze: 1.290 / 700 / 200 / 200

 

Die Bühnen Köln mit Schauspiel und Oper haben seit den späten 50er Jahren ihren Stammsitz am Offenbachplatz im Zentrum der Stadt. Stilistisch changiert das in Teilen denkmalgeschützte Ensemble von Wilhelm Riphahn zwischen Bescheidenheit und überraschender Monumentalität.

Das Budget für die Sanierung von Opernhaus und Schauspiel, sowie dem Neubau von Kinderoper und Kleinem Haus (Studiobühne) war 2011 auf 253 Millionen Euro veranschlagt. Durch Komplikationen in der Planung und Ausführung der Haustechnik musste die geplante Wiedereröffnung 2015 abgesagt werden. Der Planungsprozess wurde neu aufgenommen. Aktuell wird mit Sanierungskosten von 554 bis 571 Millionen Euro (inklusive Baunebenkosten) gerechnet. Nicht darin enthalten sind die Kosten für Interimsspielstätten.

Sanierung der Bühnen Köln: Visualisierung der geplanten Kinderoper.
Visualisierung der geplanten Kinderoper.  
Photo:  HPP Architekten
Bühnen Köln: Visualisierung der Oper Köln nach Abschluss der Sanierung.
Visualisierung der Oper Köln nach Abschluss der Sanierung.  
Photo:  HPP Architekten
Bühne der Oper Köln während der Sanierung.
Bühne während der Sanierung.  
Photo:  Jann Höfer
Sanierung der Bühnen Köln: Führung auf der Baustelle im Bühnenturm.
Führung auf der Baustelle im Bühnenturm.  
Photo:  Jann Höfer
Zuschauerraum mit herausgenommenen Sitzen (Foto: Jann Höfer  

Die Eröffnung der Oper und des separaten „Opernterrassen“ genannten Gastronomiegebäudes am Offenbach-Platz fand 1957 statt, das neue Schauspiel folgte 1962. Nach gut fünfzig Jahren Spielbetrieb beschloss die Stadt Köln wegen des schlechten technischen und baulichen Zustandes der Gebäude einen Neubau für das Schauspielhaus und eine Sanierung der Oper. Bei dem nicht offenen Architekturwettbewerb für das Theatergebäude 2008 fiel die Entscheidung auf den gemeinsamen Entwurf von JSWD Architekten, Köln und Chaix & Morel aus Paris. Im Neubau sollten ursprünglich auch die bisher ausgelagerten Probebühnen und Werkstätten unterkommen sowie eine Studiobühne und eine Kinderoper. Während der Entwurfsplanung zeigte sich, dass die Kosten über dem von der Stadtregierung beschlossenen Budget liegen würden. Daraufhin wurde das Raumprogramm reduziert. Zeitgleich entwickelte sich ein schließlich erfolgreiches Bürgerbegehren zum Erhalt beider Gebäude. 2010 wurde ein VOF Verfahren für die Sanierung der Bestandsgebäude – sowohl des Schauspiels, des ehemaligen Cafés und des Opernhauses – ausgelobt. Die Planungsgemeinschaft des Kölner Büros von HPP Architekten und theapro aus München erhielt den Zuschlag für die architektonische Planung.

Die Arbeiten begannen 2012, im November 2015 sollte die Eröffnung sein. Die Ausführung beim Hochbau und der Bühnentechnik erfolgen nach Plan. Die Planung und Ausführung der erforderlichen Haustechnik innerhalb des Bestands erwies sich als hochkomplex; Schwierigkeiten bei den Fachplanern und der ausführenden Firma führten dazu, dass der Eröffnungstermin nicht gehalten werden konnte. Eine umfassende Neuaufstellung des Sanierungsprojekts, mit den Bühnen als Bauherr und Projektleiter und einem neuen Planungsteam folgte. Die Planung der Haustechnik für 2.280 Räume, rund 720 km Leitungen und Kabel und 58 Lüftungsanlagen wurde neu ausgeschrieben. Projektiert ist die Schlüsselübergabe zu dem Gebäudeensemble nun für das zweite Quartal 2023.

Das Bühnenensemble wird vier unterschiedliche Bühnen umfassen: Oper mit über 1.200 Zuschauerplätzen, Schauspiel mit rund 700 Plätzen, das Kleine Haus mit 200 Plätzen sowie die Kinderoper – ebenfalls mit 200 Plätzen. Letztere wurde als Neubau unterhalb des Kleinen Offenbachplatzes komplett neu errichtet.

Die Oper nutzt seit 2015 das »Staatenhaus«, einen ehemaligen Messebau, in Köln-Deutz als Aufführungsort mit drei Spielstätten (850 / 800 / 200 Plätze). Das Schauspiel bespielt als Interim das „Depot im Carlswerk“ eine ehemalige Fabrikationshalle mit drei Bühnen (465, 230 und 50 Plätze) in Köln-Mülheim. Daneben wird seit September 2016 die ehemalige „Opernterrasse“ als Kleines Haus („Außenspielstätte am Offenbachplatz“) mit 150 Plätzen erfolgreich für einen provisorischen Spielbetrieb genutzt.

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