Außenansicht der Theater mit Industriearchitektur aus den 1920er Jahren und Neubauten von 2016.
Außenansicht der Theater mit Industriearchitektur aus den 1920er Jahren und Neubauten von 2016.  
Photo:  Buscher

MIZ WISSEN

Zu diesem Haus


Standort: Dresden

Architekten
PFP Planungs GmbH | Prof. Jörg Friedrich

Bauherr
KID Kommunales Immobilienmanagement Dresden


Eröffnung: 2016

BGF: 32.400 m²

Bühnen: 4

Plätze: 700 / 350 / 125 / 125

Die beiden Dresdner Institutionen Staatsoperette und TJG – Theater Junge Generation haben auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerk Mitte in der westlichen Innenstadt eine neue Spielstätte erhalten. Ziel der Doppelanlage ist die effiziente Nutzung der Ressourcen durch beide Theater. Mit der generationenübergreifenden Theateranlage und weiteren kulturellen Nutzungen auf dem Areal wie Musikhochschule und Konservatorium, aber auch Coworking Spaces, ist ein lebendiges, heterogenes Kulturquartier entstanden.

Das Kraftwerk Mitte am Wettiner Platz bildete nur wenige Fußminuten westlich von Zwinger und Stadtschloss über einhundert Jahre einen monumentalen Industriekomplex. 1994 wurde die Energieerzeugung eingestellt, das beeindruckende Kesselhaus der Industrieruine wurde 2006 abgerissen. Der Dresdner Stadtrat beschloss 2010 mit hauchdünner Mehrheit, unter Einbeziehung verbliebener denkmalgeschützter Bauten, das Areal zu einem neuen Standort für die beiden fest etablierten Häuser Staatsoperette und des Theater Junge Generation (TJG) zu entwickeln. Bei dem Planungswettbewerb fiel die Entscheidung für den Entwurf des Hamburger Büros PFP Planungs GmbH.

Stastsoperette Dresden: das neue und moderne Foyer im Kraftwerk Mitte.
Das neue Foyer im Kraftwerk Mitte.  
Photo:  Stephan Floss
Saal der Staatsoperette Dresden.
Saal der Staatsoperette Dresden.  
Photo:  Stephan Floss
Theater im Kraftwerk: Das Foyer nimmt Elemente der alten Industriearchitektur auf.
Das Foyer nimmt Elemente der alten Industriearchitektur auf.  
Photo:  Stephan Floss

Eine Gasse auf dem Werksgelände – auf dem auch andere Kultureinrichtungen untergebracht sind – erschließt den Zugang zum denkmalgeschützten Maschinenhaus von 1890. Der Bau bildet das Foyer zu allen vier Bühnen in dem neuen Theaterkomplex. Von außen ist die Veränderung klar ablesbar: Der Neubau ist an das Maschinenhaus angedockt und hat eine an die vormalige industrielle Nutzung erinnernde Hülle aus teilweise perforiertem Cortenstahl erhalten. Die beiden Türme der großen Bühnen sind mit Klinker verkleidet, während der dritte Turm mit den Proberäumen eine Glashülle aufweist.

Das Foyer im Maschinenhaus inszeniert die markanten Reste der ehemaligen Nutzung. Eine tischartige zweite Ebene für Matineen und Empfänge ist frei in den Raum eingestellt. An den Seiten in der Maschinenhalle befinden sich die beiden kleinen Bühnen des TJG, die Puppenbühne und die Studiobühne (Black Box) mit jeweils 125 Plätzen. Die großen Bühnen des Theater Junge Generation (350 Plätze) und der Staatsoperette (700 Plätze) mit den umfangreichen Hinterbühnen befinden sich im neu errichteten Baukörper.

Intendanz und Verwaltung der beiden Theater wurden in einem benachbarten Stadthaus untergebracht. Die Werkstätten wiederum mit Malsaal, Schlosserei, Schreinerei und Montage haben in Dresden-Cotta ein neues Gebäude erhalten.

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