Im Dezember 2007 übergaben die Mitglieder der Enquete-Kommission nach mehr als vierjähriger Arbeit ihren Bericht an den Deutschen Bundestag. Er enthält annähernd 500 Handlungsempfehlungen an Politik, Verwaltung und Kulturorganisationen und ist damit das umfangreichste kulturpolitische Dokument in der Geschichte des Deutschen Bundestages, das sich mit folgenden Themen beschäftigt:
• Bedeutung von Kunst und Kultur für das Individuum und die Gesellschaft
• Kultur als öffentliche und gesellschaftliche Aufgabe
• Die öffentliche und private Förderung und Finanzierung von Kunst und Kultur
• Die wirtschaftliche und soziale Lage der Künstlerinnen und Künstler
• Kultur- und Kreativwirtschaft
• Kulturelle Bildung
• Kultur in Europa – Kultur im Kontext der Globalisierung
• Kulturstatistik in der Bundesrepublik Deutschland und in der Europäischen Union
Aus diesem Anlass erscheint im Dezember ein Schwerpunktheft der »Kulturpolitischen Mitteilungen« mit teils auch kritischen Kommentaren und Meinungen von Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters MdB, der Präsidentin der Kultusministerkonferenz Dr. Susanne Eisenmann, dem Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei des Freistaats Thüringen Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, dem Präsidenten der Kulturpolitischen Gesellschaft Prof. Dr. Oliver Scheytt, dem Beigeordneten des Deutschen Städtetages Klaus Hebborn, dem Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates Olaf Zimmermann, der Soziologin Prof. Dr. Alexandra Manske, dem Leiter des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim Prof. Dr. Wolfgang Schneider und dem Vorsitzenden der Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Prof. Gerd Taube.
Die Kulturpolitische Gesellschaft hat durch ihr Engagement einerseits wesentliche Beiträge für die Enquete-Arbeit geleistet, andererseits aber auch an der Umsetzung der Handlungsempfehlungen maßgeblich mitgewirkt. Der Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft Dr. Oliver Scheytt, Mitglied der Enquete-Kommission: »Die Kultur-Enquete und der Abschlussbericht stellen auch im Rückblick von zehn Jahren das bedeutsamste Dokument in der Geschichte der Kulturpolitik in Deutschland dar.« Er spricht sich dafür aus, in der neuen Legislaturperiode im Sinne eines Kulturpolitischen Monitorings »systematisch Bilanz zu ziehen, was in diesem Jahrzehnt erreicht wurde und die Umsetzung der Handlungsempfehlungen zu reflektieren, denn Kulturpolitik bedarf als Gesellschaftspolitik einer fortwährenden Neuorientierung.«