Die mehr als 1,7 Millionen Fachbelegungen an den Mitgliedsschulen des VdM verteilten sich zuletzt zu knapp 43 % auf die Instrumental- und Vokalfächer (727.400 Schüler*innen) und zu rund 27 % auf die Grundfächer (ca. 466.000). Annähernd 13 % aller Belegungen entfielen auf die Ensemblefächer (ca. 216.000 Schüler*innen) und die unter „Sonstige“ zusammengefassten Angebote Instrumentenkarussell, Klassenmusizieren mit Instrumental- oder Chorklassen sowie Bandklassen (mehr als 220.000). Etwa 83.000 Schüler*innen belegten Ergänzungsfächer – dies sind Angebote wie Musiklehre, Komposition oder Musikgeschichte sowie künstlerische Fächer, die andere Sparten wie Musiktheater, Literatur, Bildende Kunst und Tanz tangieren.
Die Daten entstammen der VdM-Statistik 2021 und beziehen sich auf das gesamte Kalenderjahr 2020 – sie spiegeln damit die Situation im ersten von der COVID‑19-Pandemie geprägten Unterrichtsjahr. Im Vergleich zum Kalendervorjahr sank die Zahl der Fachbelegungen um insgesamt ca. 125.000 – alle Fachtypen verzeichneten pandemiebedingte Rückgänge der Belegungszahlen.
In den Jahren vor dem Ausbruch der Pandemie zeigten sich unter anderem folgende Trends: Während die Zahl der Schüler*innen, die klassisch ein Instrument lernen oder Gesangsunterricht nehmen, im Vergleich der VdM-Statistiken 2020 und 2014 (Bezugsjahr jeweils das Kalendervorjahr) um mehr als 20.000 sank, stiegen die Schülerzahlen in den Grundfächern im selben Zeitraum um fast 115.000. Zu letzteren zählen Fächer wie Musikalische Früherziehung, Musikalische Grundausbildung, Singklassen sowie Elementares Musizieren mit Senioren. Ebenfalls deutliche Zuwächse erfuhren die unter „Sonstige“ zusammengefassten Angebote (ein Plus von 75.000 Schüler*innen).
Hinweis
Grundlage der Daten ist eine jährliche Vollerhebung des Verbands deutscher Musikschulen (VdM) unter seinen Mitgliedsschulen; zuletzt waren dies 933 öffentliche Musikschulen. Schüler*innen, die mehr als ein Instrumental- oder Vokalfach bzw. zusätzlich auch Ensemble- oder Ergänzungsfächer belegt haben, werden in der vorliegenden Darstellung mehrfach gezählt. Dadurch fällt die Gesamtzahl der Fachbelegungen höher aus als die Gesamtschülerzahl („Schülerzahlen und Altersverteilung an Musikschulen im VdM“). Datenstand bis einschließlich 2013 ist jeweils der 1. Januar des angegebenen Jahres; ab 2014 erfolgt die Datenerfassung nicht mehr anhand eines Stichtags, sondern auf Basis eines vollständigen Kalenderjahres (jeweils 1. Januar bis 31. Dezember des Vorjahres). Diese methodische Änderung hat eine signifikant veränderte Zahlenbasis zur Folge, da nun auch diejenigen Schüler*innen in die Statistik einfließen, die an Projekten und anderen zeitlich begrenzten Angeboten teilgenommen haben bzw. die im Laufe eines Jahres aus einer Musikschule ausgeschieden sind und mit der Stichtagsbetrachtung nicht erfasst werden konnten.
Fußnoten
-
Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie werden im VdM-Jahresbericht 2021 erstmals erfasst: Die Daten spiegeln die Schülerzahlen des Kalendervorjahres 2020, vgl. Hinweis.
-
Zum Zeitpunkt der Datenerhebung und -auswertung für das Jahr 2003 waren die Musikschulen des Landesverbands Berlin nicht Mitglied im Verband deutscher Musikschulen.
-
Ab 2014 veränderte Datenerfassung, vgl. Hinweis.
-
Musikalische Früherziehung, musikalische Grundausbildung, Singklassen u. a.
-
Musiklehre, Komposition, Musikgeschichte sowie Fächer, die andere Kunstsparten tangieren (Musiktheater, Literatur, Bildende Kunst, Tanz).
-
Instrumentenkarussell, Klassenmusizieren mit Instrumental- oder Chorklassen, Bandklassen u. a.
Quelleninformationen
Zusammengestellt vom Deutschen Musikinformationszentrum nach: VdM-Jahresbericht 2021, hrsg. vom Verband deutscher Musikschulen, 2022; sowie: Statistisches Jahrbuch der Musikschulen in Deutschland, hrsg. vom Verband deutscher Musikschulen, diverse Jahrgänge.