Nach Angaben des Deutschen Bühnenvereins lag das Einspielergebnis von Musik- und Sprechtheater in der stark von der COVID-19-Pandemie betroffenen Spielzeit 2020/21 bei 6,7 %, der geringste Wert seit der Jahrtausendwende. Er beziffert den Anteil der eigenen Betriebseinnahmen (ohne Zuweisungen und Zuschüsse) an den Betriebsausgaben. Seit März 2020 führten Coronaschutzmaßnahmen wiederholt zu Schließungen von Häusern oder zu Zuschauerbegrenzungen, wodurch die Besuchszahlen drastisch gesunken waren. Folglich nahm auch der Betriebszuschuss einen außergewöhnlich hohen Wert an: Jede Theaterkarte wurde in der Spielzeit 2020/21 mit durchschnittlich 1.289 Euro subventioniert. Vor der Pandemie (Spielzeit 2018/19) hatte der Betriebszuschuss bei durchschnittlich 141 Euro gelegen, das Einspielergebnis bei rund 18 %.
Die pandemiebedingt wenigen verfügbaren Plätze von Tanz, Musical, und Oper waren in der Spielzeit 2020/21 zu etwa 75 % belegt, Operetten und Konzerte von Theaterorchestern waren zu etwa zwei Drittel ausgelastet.
Hinweis
Grundlage der Theaterstatistik ist eine schriftliche Befragung der öffentlich finanzierten Theater und Orchester zu ihren betrieblichen Leistungen (Spielstätten, Veranstaltungsangebot, Besuchszahlen, Personal, Finanzen). Die Daten der Zeitreihe sind nur bedingt miteinander vergleichbar, da z. T. einzelne Häuser wegen Baumaßnahmen nicht bespielt werden konnten und/oder die Datenerfassung aufgrund fehlender Meldungen insbesondere in früheren Jahren, aber auch während der COVID‑19-Pandemie nicht immer vollständig war. Die Daten der Spielzeiten 2019/20 und 2020/21 sind infolge der Pandemie ohne Vergleichbarkeit und besitzen daher keine Aussagekraft über die generelle Entwicklung der Theater.
Fußnoten
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Bei Landesbühnen einschließlich der Besuche an den übrigen Spielorten.
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Da seit März 2020 durch behördliche angeordnete Coronaschutzmaßnahmen Häuser wiederholt schließen mussten,
Zuschauerkapazitäten begrenzt wurden und die Zuschauerzahlen dadurch gesunken sind, fällt der Betriebszuschuss pro
Besuch in der Spielzeit 2019/20 und insbesondere 2020/21 vergleichsweise hoch aus.
Quelleninformationen
Zusammengestellt und berechnet vom Deutschen Musikinformationszentrum nach: Theaterstatistik, hrsg. vom Deutschen Bühnenverein, diverse Jahrgänge.