In Deutschland wurden im Schuljahr 2002/2003 knapp 861.200 Schülerinnen und Schüler ganztägig unterrichtet. Damit nahmen 9,6 % der 8,94 Mio. Schülerinnen und Schüler des Primar- und Sekundarbereichs I ein Ganztagsangebot wahr.

Dies ergibt der „Bericht über die allgemein bildenden Schulen in Ganztagsform in den Ländern in der Bundesrepublik Deutschland – Schuljahr 2002/03“ der KMK, der erstmals auf der Basis einer bundeseinheitlichen Definition von Ganztagsschulen beschlossen wurde. Unterschieden werden im wesentlichen zwei Modelle: Bei der offenen Ganztagsschule steht das Angebot auf freiwilliger Basis zur Verfügung, so dass Eltern individuell entscheiden können, ob ihr Kind daran teilnehmen soll oder nicht. Bei der gebundenen Form ist die Teilnahme am Ganztagsunterricht für bestimmte Klassen, Jahrgänge (teilweise gebundene Form) oder aber die ganze Schule (voll gebundene Form) verbindlich. Die Erhebung zeigt, dass gut zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler (593.700 oder 69 %) offene Ganztagsangebote nutzten.

Ganztagsschulen bieten an mindestens drei Tagen in der Woche ein ganztägiges Angebot. An diesen Tagen wird den Kindern und Jugendlichen auch ein Mittagessen bereitgestellt. Die nachmittäglichen Angebote werden von der Schule organisiert und stehen in einem konzeptionellen Zusammenhang mit dem vormittäglichen Unterricht. 4.841 Verwaltungseinheiten, also Schulen und Schulzentren, bieten Ganztagsunterricht an, 87 % von ihnen waren in öffentlicher und 13 % in privater Trägerschaft. Angebote, deren inhaltlicher Schwerpunkt eher auf dem Aspekt der Betreuung und nicht Beschulung liegt, werden in dieser Statistik nicht erfasst.

Die meisten Schülerinnen und Schüler (323.600) nutzen das Ganztagsangebot an Integrierten Gesamtschulen. Darüber hinaus wurden 133.500 Kinder an Grundschulen ganztägig beschult und 130.900 nahmen am nachmittäglichen Unterricht an Sonderschulen teil. Weitere 113.900 Schülerinnen und Schüler wurden an Hauptschulen ganztägig beschult. Damit nutzten 67 % der Kinder und Jugendlichen an Integrierten Gesamtschulen Ganztagsangebote und 30 % der Sonderschülerinnen und –schüler. An den Hauptschulen nutzen 10 % der Schülerinnen und Schüler Ganztagsangebote. Bei den Schularten mit mehreren Bildungsgängen, den Gymnasien und Realschulen war der Anteil mit jeweils knapp 4 % am geringsten. Auch an den Grundschulen wurden die Angebote mit gut 4 % nur gering genutzt.

Es ist allerdings zu erwarten, dass sich die Strukturen im Ganztagsschulbereich in den nächsten Jahren erheblich verändern werden, da gegenwärtig in vielen Ländern Ganztagsangebote ausgebaut werden. Die KMK wird diese Entwicklung von nun an jährlich statistisch dokumentieren.

Der neue „Bericht über die allgemein bildenden Schulen in Ganztagsform in den Ländern in der Bundesrepublik Deutschland – Schuljahr 2002/03“ der KMK enthält zahlreiche Tabellen und Grafiken, die einen Überblick über die Verbreitung von Ganztagsschulangeboten in den einzelnen Ländern und in Deutschland insgesamt geben. Er kann von der Internetseite der KMK (www.kmk.org) heruntergeladen und auch in Papierform unter der Telefonnummer 0228-501-617 oder per E-Mail unter statistik@kmk.org bestellt werden.
Quelle: KMK

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